Grafik Was machen die da unten eigentlich?

Management: „Was machen die ‚da unten‘ eigentlich?“

Nehmen wir einmal an, das Management fällt eine Entscheidung innerhalb eines Unternehmens und kommuniziert diese an die Mannschaft. Schön und gut! Aber was ist, wenn das Team dann nicht ihren Erwartungen entsprechend reagiert und sich allmählich chronisches Misstrauen in der eigenen Mannschaft breitmacht? Dann sind Missverständnisse vorprogrammiert, derer man sich besser rasch als langsam wieder entledigt. In solchen Situationen kommt ganz bestimmten Menschen eine immense Bedeutung zu: Denjenigen, die „Managerisch“ in „Mitarbeiterisch“ … und vice versa… übersetzen können!

Ein allzu typisches Dilemma aus einem großen Produktionsbetrieb soll Ihnen veranschaulichen, warum es diese Übersetzer*innen innerhalb einer Organisation dringend braucht. Vor geraumer Zeit entschied sich die Unternehmensführung dieses Betriebs, über das Netz an Vertriebsniederlassungen eine neue Branchenstruktur in Form einer Matrixorganisation zu legen. Viele Informationskampagnen folgten, die die Mitarbeiter*innen darauf einstimmen sollten! Was dann passierte, lässt sich aus der Perspektive eines sichtlich irritierten Geschäftsführers jedoch einfach sagen: nicht viel!

Der GF konnte sich einfach nicht erklären, warum er noch immer mit den gleichen Fragen und Problemen aus der Mannschaft konfrontiert wurde!

Zur selben Zeit war aber auch in der Produktion und somit auf der Umsetzungsebene ein Rumoren hinsichtlich dieser permanenten Änderungen spürbar. Und auch die Mitarbeiter*innen taten ihren Unmut kund:

„Bei diesen ständigen Änderungen kennt sich ohnehin keiner mehr aus und der Erwartungs- und Erfüllungsdruck von oben wird immer größer!“

Als wir schließlich mit dem mittleren Management – der Übersetzungsebene (!) – in einem unserer Workshops darüber sprachen, wurde rasch klar, dass die neue Organisation in einer für die operativen Mitarbeiter*innen unverständlichen Sprache erfolgte. Während die Meta-Ebene auf „Managerisch“ informierte, hatten auch die Vertriebsniederlassungsleiter noch keine konkreten Gespräche mit den neuen Branchenmanagern führen können, welche operativen Auswirkungen diese Änderung haben würde.

Viele Fragen blieben ungeklärt: Welche Auswirkungen hat die neue Struktur für den Wertschöpfungsprozess? Welche Kunden*innen werden wie übergeben und wer spricht mit ihnen darüber? Mit welcher Begründung? Welche Änderungen sind aufgrund dessen in der Erfolgsrechnung zu erwarten? Etc.

Da den operativen Mitarbeiter*innen diese Klarheit fehlte und es ihnen offensichtlich auch nicht übersetzt wurde, wusste man nicht, was anders und vor allem wie umgesetzt werden soll. So verstand man nicht nur die Änderung an sich nicht, sondern auch die permanente Kritik, die es „von oben“ hagelte, weil die Zahlen „dank“ des verlorenen Zeitraumes immer schlechter wurden.

Wer die Übersetzungsmühle innerhalb des eigenen Betriebes ankurbeln möchte, der oder die sollte sich vor Augen führen, dass es in einem Unternehmen viele unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven gibt. Während sich die einen in den oberen Etagen ärgern, warum das mit der zeitgerechten Umsetzung nicht so recht klappen will, sind es wiederum die anderen „da unten“, die mit der Sinnhaftigkeit dieser Entscheidung hadern oder sogar an der Kompetenz ihres Managements zweifeln. Aber wie damit umgehen? Indem man nach oben beruhigt und nach unten erklärt!

In unseren Leadership Trainings visualisieren wir diese Situationen gerne mit unserem eigens dafür entwickelten Modell, das einen einzigen Punkt aus unterschiedlichen Höhen darstellt. Und obwohl es sich um einen Punkt handelt, so hat dennoch jeder, der drei Protagonisten – in unserem Modell dargestellt durch eine Biene, einen Adler und einen Jumbopiloten – eine andere Sicht darauf.

So ähnlich verhält es sich auch in einem Unternehmen, in dem eine Entscheidung innerhalb eines Geschäftsbereiches getroffen worden ist. Damit diese von allen angenommen und schließlich auch getragen werden kann, ist es wichtig, dass die Beweggründe, warum es überhaupt dazu gekommen ist, verstanden werden. Indem informiert, erklärt und schließlich in die jeweils andere „Sprache“ übersetzt wird.

Als Unternehmensberater und Coaches mit Fokus auf Leadership und Change-Prozesse unterstützen wir seit vielen Jahren diejenigen, die unternehmensinterne Missverständnisse vermeiden möchten. Wir helfen dabei, klärende Übersetzungsdrehscheiben in den Betrieben zu etablieren und die Menschen für die unterschiedlichen Sichtweisen zu sensibilisieren.

Gerne unterstützen wir Sie beim Aufspüren der Übersetzungshebel in Ihrem Unternehmen und bieten Ihnen dazu im Rahmen unserer Transfer Labs eigens dafür entworfene Coachingeinheiten an. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage an office@liskutin.at.

Grafik: Florian Taker

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